Teeanbaugebiete

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Die Geschichte des Tees

Seit über 5000 Jahren ist Tee, nach Wasser, das meist konsumierte Getränk der Welt. Die Geschichte besagt, dass Tee eher zufällig vom chinesischen Kaiser Shen Nong entdeckt wurde, als ihm beim Wasser abkochen einige Blätter der Camelllia sinensis in die Tasse wehten. Der leckere, erfrischende Duft regte dazu an, das grünlich gefärbte Wasser zu probieren. Der Kaiser verspürte eine belebende Wirkung durch dieses wohlschmeckende Getränk und die Geschichte des Tees nahm seinen Lauf.

Wie die Entdeckungsgeschichte schon belegt, ist China das Ursprungsland des Tees, doch dank der Holländer fand der Tee Anfang des 17. Jahrhundert seinen Weg nach Europa. Einige Jahre später entdeckten auch die Engländer ihre Leidenschaft für Tee und im Laufe der Jahre wurde die Art der Herstellung bzw. Verarbeitung von Tee immer weiter verfeinert. Mitunter entstand auch die Produktion von Schwarztee, welcher bis dato noch nicht existierte.
Heutzutage ist der Anbau von Tee rundum den Globus zu finden, dennoch kommt der Hauptteil der weltweiten Teeproduktion aus Asien. Zu den wichtigsten Herstellungsländern zählen Indien, Ceylon (heute Sri Lanka), China, Japan, Taiwan, Vietnam, Nepal und Afrika.

Indien

In Indien sind die bekanntesen Anbaugebiete Darjeeling und Assam, wo der größte Teil des Tees produziert wird. 

Assam

Assam ist ein Provinz die im Norden Indiens gelegen, umgeben von China, Burma, Bangaldesh ,Bhutan und Tibet, nur im Westen gibt es eine schmale Verbindung mit Indien. Assam zählt zu einem der größten Teeanbaugebieten der Welt und es ist in der Tat, dass größte, zusammenhängende Teeanbaugebiet. Assam produziert die Hälfte der Tees aus Indien und hat ca. 2000 Plantagen. Die Geschichte besagt, dass Anfang des 19 Jahrhundert, wildwachsende Teesträucher in Assam entdeckt wurden. Bis zu diesem Zeitpunkt nahm man an, dass Teesträucher nur in China und Japan wachsen. Man stellet fest, dass es ich um einen Abkömmling des chinesischen Teestrauch Camelia Sinensis handelt, die Camelia Assamica.  

Tee aus Assam hat ein kräftiges, würziges Aroma und dient überwiegend als Basis für Schwarzteemischungen. Darunter zählt auch der Ostfriesen-Tee, welcher aus einem kräftigen Second-Flush produziert wird. Dennoch gibt es auch sehr guten, reinen Assam Tee, welcher auch gut pur genossen werden kann. Assam ist ein relativ robuster Tee, der auch bei hartem, kalkhaltigem Wasser keinen Verlust an Qualität hat.  Erntezeit beginnt im Februar mit First-Flush, welcher ein feines, duftiges Aroma hat, mit einer hellbraunen Tassenfarbe, jedoch die typische Herbe des Assam nicht missen lässt. Im Mai/Juni beginnt die zweite Ernteperiode, der Second-Flush, welche die klassischen, hochwertigen Assam-Tees hervorbringt. Ein malziges würziges Aroma, dunkle oder kupferfarbende Tassenfarbe.   

Darjeeling

Ein weiteres wichtiges Anbaugebiet in Indien ist Darjeeling. Darjeeling ist bei Teekennern der Inbegriff für hochqualitativen Tee. In der Tat zählt Darjeeling zu einem der besten Teeanbaugebieten der Welt. Es gilt auch als die „Champagne“ unter den Teeanbaugebieten. Es liegt im Nordosten Indiens, an den Südhängen des Himalayas, auf einer Höhe von ca. 2500m. Aufgrund der Höhe herrscht in Darjeeling ein wechselhaftes Wetter, welches zum einen trocken und feucht ist und zum anderem im Sommer heiße und im Winter kühle Temperaturen bringt. Im Gegensatz zu den anderen Anbaugebieten, wie z.B. in Assam, gibt es in Darjeeling lediglich nur um die 100 Teegärten, welche teilweise nur geringe, aber besondere Mengen produzieren. Ebenso wie in Assam kommt aus Darjeeling hauptsächlich  Schwarzer Tee, dennoch produzieren immer mehr Teegärten auch grünen Darjeeling.

Geschmacklich ist Tee aus Darjeeling bekannt für sein feines, blumiges Aroma, das hauptsächlich pur genossen wird, um den einzigartigen harmonischen Geschmack nicht zu verfälschen. Die Erntezeit in Darjeeling beginnt im März mit dem First-Flush. In dieser ersten Ernteperiode werden die ersten, zarten Knospen gepflückt, die ein mildes, frisches, sehr blumiges Aroma kennzeichnet.  Die Mengen dieser ersten Ernte sind auch als Flugtee bekannt. Der Flugtee wird nach der Pflückung und Aufbereitung in kleinen Mengen per Flugzeug in alle Welt verschickt und ist eine Spezialität. Im Gegensatz zu den darauf folgenden First Flushs ist der Flugtee noch feiner und frischer im Geschmack. Ende Mai beginnt die zweite Ernte, der Second Flush, die bis Ende Juni andauert. Durch die Kraft der Sonne haben die Blätter eine dunklere Farbe, die ein etwas kräftigeres Aroma und somit zu einen bernsteinfarbenen Tasse haben.

Sikkim

Sikkim ist ein indischer Bundesstaat im Norden des Landes, welcher in den Himalaya Bergen liegt, nördlich von Darjeeling. Tee aus Sikkim ist von sehr hoher Qualität und durchaus eine Rarität, da die Anbaufläche begrenzt ist. Geschmacklich erinnert er an einen Darjeeling, ebenfalls ein blumiges Aroma, wenn auch mit mehr Körper und Würze.

Nilgiri

Das Anbaugebiet Nilgiri befindet sich im Süden Indiens, in der Nähe von Sri Lanka. Nilgiri liegt in einem Gebirgszug und hat Plantagen in 2800 m Höhe. Der Tee wird zwischen Januar und April sowie Juni und September geerntet. Geschmacklich erinnert er an Ceylon Tee, mit einem kräftigen, würzigen, zitrusähnlichen Aroma.

 
Sri Lanka/ Ceylon

Ceylon, heute bekannt als Sri Lanka, ist die tropfenförmige Insel südöstlich von Indien. Früher war Ceylon eher bekannt für die Produktion von Kaffee, doch aufgrund eines Pilzbefalls wurden sämtliche Plantagen zerstört. Durch die Kolonisation der Engländer, wurde Mitte des 19. Jahrhundert angefangen, Tee zu kultivieren. Entscheidend für die Klassifizierung von Ceylon Tee sind die Höhenlagen. Ceylon wird in „Low Growns“  (unter 600m), „ Mid-Growns“ ( 600-1.200m) und „High-Growns“ (über 1.200m) unterteilt. Diese Tees werden hauptsächlich in den drei Hauptanbaugebieteten Nuwara Eliya, Uva und Dimbula produziert. Tee aus dem Distrikt Uva ist charakteristisch für ein kräftiges, spritziges Aroma, der zwischen Juni und September geerntet wird. In der Zeit zwischen Dezember und März wird der Tee in Dimbula geerntet, welcher weniger Gerbstoffe aufweist und ein etwas leichteres Aroma hat als der Tee aus Uva. Im etwas höher gelegenen Distrikt Nuwara Eliya erfolgt die Ernte das ganze Jahr hindurch, die sehr aromatisch ist. Generell hat Ceylon Tee ein herbes,frisches Aroma und kann durchaus einen leichten Zitrusgeschmack aufweisen. Ceylon ist sehr robust, sodass auch hartes Wasser keinen Einfluss auf den Geschmack hat. Die Orange Pekoes können durchaus pur oder mit etwas Zucker genossen werden, während die Broken Ceylons sehr gut mit Milch und Zucker schmecken.

China

Das Mutterland des Tees ist in erster Linie bekannt für seine Grünteeproduktion, dennoch produziert China einen großen Teil Schwarztee, der hauptsächlich für den Export bestimmt ist. Neben Grünen und Schwarzen Tee produziert China auch Weißen Tee, Oolong und Puh Erh Tee. Diese Vielfalt an Tee ist auf die Jahrhundertjährige Geschichte zurückzuführen.

In der Mitte des Landes sowie in den südlichen Regionen wird der Tee angebaut, zu den wohl bekanntesten Anbaugebieten gehören die Provinzen Yunnan, Hunan und Sichuan. Anders als in Indien werden die Tees aus China nicht mit dem Namen des jeweiligen Teegartens bezeichnet, sondern mit außergewöhnlichen Namen, die das Anbaugebiet und das Aussehen bzw .das Blatt beschreiben. Chinesische Schwarztees sind im Gegensatz zu indischen Tees eher weich und mild im Geschmack und haben einen niedrigen Koffeingehalt. Zu den bekanntesten Tees zählen der Keemun  angebaut in der östlichen Provinz Anhui und der „Yunnan" aus der gleichnamigen Provinz in Südchina. Die Provinz Fujian ist berühmt für den Jasmintee. Die Chinesischen Grünen Tees sind ebenso vielfältig wie die Schwarztees, eine sehr bekannte Sorte ist zum Beispiel der Grunpowder : ein typischer kräftiger Tee, der ein frisches Aroma hat. Der Name beschriebt die kugelförmigen Blätter, die an Schrot für Waffen erinnern sowie der Lung Ching: ein milder, duftiger Tee mit langen, glatten Blättern. Der Name bedeutet so viel wie „Drachenbrunnentee“. Im Gegensatz zu den Japanern wird der Grüntee in China schnell erhitzt um die Fermentation zu stoppen, wodurch er sein kräftigeres Aroma erhält.  

Zu den bekanntesten Sorten im Segment Weißer Tee, gehört der Mao Feng, ein sehr milder, feiner Tee, dessen Knospen, silbrig scheinen, da sie noch so jung sind, soadass der zarte Flaum noch vorhanden ist. Desweitern ist auch der Bai Hao Yin Zhen (Weißhaarige Silbernadel) bekannt, der erste chinesische Weiße Tee. Er wird in den Landkreisen Fuding und Zhenghe in Fujian angebaut und hergestellt, wo Weißer Tee bereits seit ca. 17. Jh. hergestellt wird.


Japan

Seit buddhistische Mönche im 8. Jahrhundert Teesträucher aus China nach Japan schmuggelten, wird in Japan Tee produziert. Im Gegensatz zu China produziert Japan ausschließlich Grünen Tee. Aufgrund des hohen Eigenbedarfs im Land muss Japan stetig Tee importieren, die dadurch kleinen Exportmengen sind in aller Welt sehr beliebt. Auf der Hauptsinsel Honshu wir hauptsählich für den einheimischen Markt produzier, während auf der Insel Kyushu, besonders in den Gebieten Kagoshima uns Fukuoka, für den Export angebaut wird. Die Ernte erfolgt zwischen April und September und wird unmittelbar nach dem Pflücken mit Dampf behandelt, um die Fermentation zu stoppen. Diese Dampfbehandlung führt dazu, dass japanische Tees ein sehr mildes, klares und frisches Aroma haben. Je nach Qualität werden die Blätter anschließend per Hand oder mit einer Maschine gerollt. Wie in China wird der Tee nicht nach Anbaugebiet bezeichnet sondern nach der Art des Tees. Zu den bekanntesten zählen Sencha, Kukicha, Bancha, Gyokuru, Genmaicha und Matcha.


Südkorea 

Der Teeanbau in Südkorea greift auf eine lange Tradition zurück und die Teepflanzen wurden wie in Japan, ursprünglich aus China eingeführt. Trotz der langen Tradition ist Tee aus Südkorea eher unbekannt, dies liegt zum einem daran, dass die Anbaufläche sehr klein ist und zum andern daran, dass der Eigenkonsum des Tees sehr hoch ist und nur 2% der Erne in den Export gehen. Wie in Japan, produziert Korea ausschließlich Grünen Tee, der mild und frisch schmeckt.  

 
Taiwan

Wie auch Ceylon wird Taiwan im Teehandel immer noch mit seinem altem Namen Formosa bezeichnet. Taiwan produziert neben Grünem Tee in erster Linie hochqualitative Oolong –Tees, halbfermentierter Tee. Die Teeanbaugebiete liegen in den nördlichen/ nordöstlichen Gebirgsregionen. Die hochgelegenen Provinz Nantou gilt als als Hauptanbaugebiet für Oolong-Tees, da dort ein ausgeglichenes Klima zwischen Nebel und Sonne herrscht, welches vorteilhaft für die fruchtbare Erde in der. Der Teeanbau in Taiwan ist noch relativ jung, erst seit dem 17. Jahrundert gibt es Teepflanzen auf der Insel, dennoch ist die Teekultur sehr ausgeprägt. Taiwanischer Oolong hat einen süßen, lieblichen Geschmack und ist etwas milder als die chinesischen Oolongs.

Indonesien

Seit Beginn des 19 Jahrhunderts wird in Indonesien Tee angebaut. Der Tee kam aufgrund der Holländer auf die Insel, mit der Absicht eine neue Produktion für den Kolonialhandel zu schaffen. In erster Linie war es der Holländer Kerkhoven, der den Anbau vorantrieb, er experimentierte mit unterschiedlichen Hybriden, wovon sich letztlich ein Assamhybrid durchsetzte. Heutzutage wir der Tee vorwiegend auf den Inseln Java und Sumatra angebaut. Durch den vulkanischen Boden gedeiht der Tee auf Java besonders gut. Sumatra hingegen hat durch den Regenwald ein tropisches Klima. Aufgrund der günstigen Wetterbedingungen erfolgt die Ernte ganzjährig, wobei die Monate August und September die besten Qualitäten hervorbringen. Indonesien produziert Grünen Tee, Schwarzen Tee sowie auch Oolong-Tees. Indonesischer Tee wird überwiegend für Teemischungen genommen, er hat ein spritziges, frisches Aroma.

Vietnam

Tee wird in Vietnam hauptsächlich in den Bergregionen im nördlichen und südlichen Teil des Landes angebaut. Wie in den anderen Teeanbaugebieten gibt es zahlreiche Teeplantagen, dennoch kommt es vor, dass auch Tee von wildwachsenden Pflanzen geerntet wird, der durchaus einen einzigartigen Geschmack hat. Vietnam produziert eine Vielfalt von Teesorten, die sich aud der 800 Jährigen Teetradition ergeben. Neben vorwiegend Schwarzem Tee, produziert Vietnam sehr guten, hochwertigen Grünen Tee, welcher ein mildes, süßliches Aroma aufweist.

Südafrika

Obwohl die Teeproduktion in den letzten Jahren stetig gewachsen ist und inzwischen auch Schwarztee aus Afrika exportier werden, ist Afrika bzw. Südafrika in erster Linie für einen Tee bekannt: Rooibos. Der Rotbusch ist ein ginsterartiges Gewächs von roter Farbe, welches zu den Schmetterlingsblütern gehört. Der Rotbush sowie auch der verwandte Honeybush, wachsen in sandigen Böden, bei milden Temperaturen, auf Höhen von ca. 500m. Rooibos wird schon seit vielen Jahren von den einheimischen Völkern getrunken, fand seinen Weg aber erst zu Beginn des 20. Jahrhundert nach Europa. Das Aroma des Rooibos ist säuerlich-süß.

Ruanda

Das im Osten gelegene Land  Ruanda (Rwanda) ist in den vergangenen Jahren immer bekannter für seinen Schwarztee geworden, welchen die Engländer vor etwa 50 Jahren begonnen haben zu kultivieren.  Nach einigen Schwierigkeiten ist die Produktion inzwischen so weit, dass ein ganz hervorragender Tee hervorgebracht wird, im Geschmack ähnlich wie ein Ceylon, dennoch eine herrliche frische, würzige Note ohne Bitterstoffe.

Südamerika

Südamerika zählt in erster Linie zu den Ländern, die eine entscheidende Rolle in der Kaffeeproduktion spielen. Dennoch ist der Süden des Kontinents, wie Argentinien, Uruguay, Paraguay und der Süden Brasiliens wichtig für eine spezielle Sorte Tee: Mate.Der Mate-Strauch gehört zu der Familie der Stechpalmen, der immergrüne Baum, kann bis zu sechs Meter hoch werden. In den Monaten Mai bis September werden die Äste des Baums abgeschlagen um die Blätter und Äste zu ernten. Geschmacklich ist Mate mild und erinnert an einen Kräutertee.